Ein Gemälde der Residenzgalerie stellt sich vor!
Johann Fischbach (1797 Grafenegg – 1871 München)
Salzburger Ansicht mit Kapuzinerberg
Öl/Holz, 37,4 x 47,7 cm, bez. r. u.: Joh. Fischbach 1844
Residenzgalerie Salzburg, Inv.-Nr. 255 © RGS/Ghezzi
Von 1840 bis 1860 lebt Fischbach in seinem selbst entworfenen Landhaus im Salzburger Stadtteil Aigen. Hier trifft sich der Künstlerkreis der „Kleinen Akademie“. Unter ihnen der junge Hans Makart (1840-1884) und Josef Mayburger (1813-1908).
Vom Mönchsberg aus führt Fischbach unseren Blick zur gegenüberliegenden Salzachseite.
Nockstein und Gaisberg umfangen das markante Geländeprofil des Kapuzinerberges. Über den Häusern ragen die Kirchtürme von St. Sebastian, der alten Andräkirche sowie von St. Johann am Imberg empor. Nicht zu vergessen der Turm der Kirche des Kapuzinerklosters. Anders als in der heutigen Zeit, reichen die Häuser bis ans Wasser heran. Ein Vorläufer der heutigen Staatsbrücke überspannt die damals noch im natürlichen Flussbett fließende Salzach. Schotterbänke, Auenlandschaft und viel breitere Ausmaße kennzeichneten den Flusslauf zu dieser Zeit. Erst 1860 wird Carl von Schwarz (1817-1898) die Regulierung des Flusses und die Gewinnung von Bauland und somit neue Zeiten einläuten.
Hirten und Ziegen am Mönchsberg beleben ebenso wie die kaum auszunehmende Prozession auf der Brücke das ruhige Ambiente des Gemäldes.
Über dem Gaisberg zieht eine breite Wolkenbank auf, die sich knapp nach dem Gipfel zu einer hohen Gewitterwolke auftürmt. Atmosphärische Phänomene dieser Art faszinierten den Künstler.
Text: Mag. Astrid Ducke (Kuratorin Residenzgalerie)
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