Doctor Staupitz, den ich rühmen muss…, schrieb Martin Luther einst an Kurfürst Johann Friedrich und meinte damit Johann von Staupitz (um 1468-1524), seinen Lehrer, Ordensvorgesetzten, Freund, Mentor und Beichtvater. Der Bezug zu Salzburg entspann sich über die Freundschaft mit Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach. 1519 wurde er von dessen Nachfolger Matthäus Lang als Hofprediger nach Salzburg berufen und 1522 zum Abt von St. Peter gewählt. Er starb nur zwei Jahre später, sein Grab befindet sich in der Marienkapelle der Erzabtei.
Luther selbst bekräftigte immer wieder die große Bedeutung, die Staupitz für ihn gehabt hatte. Er stand mit ihm bis zu dessen Tod in regem Briefwechsel. In seinen Tischreden und Briefen ist rund 120mal von Staupitz die Rede, hier finden sich Sätze wie: „Von Erasmus (von Rotterdam) habe ich nichts. Ich habe all mein Ding von Dr. Staupitz: der hat mir den Anstoß gegeben.“ Oder: „“Hätte mir Dr. Staupitz oder vielmehr Gott durch Staupitz aus den Anfechtungen nicht herausgeholfen, so wäre ich darinnen ersoffen und längst in der Hölle.“
Das Museum St. Peter erinnert anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 mit Grafiken aus dem Bestand der Erzabtei St. Peter an diesen berühmten und bedeutenden 62. Abt der Benediktinerabtei. Unter den Exponaten befindet sich auch die Professurkunde vom 1. August 1522, die Johann von Staupitz eigenhändig geschrieben hat. Zudem ist ein Ölgemälde zu sehen, das erst kürzlich im Kloster Mülln aufgefunden wurde. Es nimmt Bezug auf das einzige bekannte authentische Porträt Staupitz‘ aus St. Petrischen Besitz.
Bis 26 Juni