Fische und Krebse am Speiseplan des fürstlichen Hofs
Kannst du dir vorstellen, dass es am Sonntag Fische und Süßwasserkrebse zu Mittag gibt? Fisch wohl schon, aber heimische Krebse? Die findet man bei uns eher selten auf dem Speiseplan. Aber früher, bei den Festessen in den Prunkräumen der Residenz, durften Fische und Krebse nicht fehlen. Um sie möglichst frisch zuzubereiten, wurden sie vorher in großen Wasserbecken im Erdgeschoss der Residenz gehalten. Diese Becken sind heute noch vorhanden, aber natürlich schwimmen keine Tiere mehr darin.
Als Bastelidee zeige ich dir hier, wie du dein eigenes „Aquarium“ oder „Fischkalter“ (lese unten mehr dazu) gestalten kannst. Je nach Lust und Laune füllst du es mit Fischen, Quallen, Krebsen, Seesternen, Korallen und anderen Wasserbewohnern oder Steinen und Pflanzen – deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!
Dafür brauchst du:
- Pfeifenputzer in verschiedenen Farben
- Wackelaugen
- Deckel einer Schachtel
- Wasserfarben und Pinsel
- Uhu und Heißklebepistole
- Sand
- Muscheln, Glassteine und Glasperlen
Und schon kann es losgehen! (Klicke ins Bild für eine vergrößerte Ansicht.)
Der Fischkalter
Der Zugang zu den Prunkräumen führt über den Haupthof der Residenz mit der dreibogigen Halle, vorbei an der monumentalen Nische mit dem Herkulesbrunnen, hinter dem sich der fürsterzbischöfliche Fischkalter befindet.
Im diesem Hoffischhaus sind noch einige Fischbecken erhalten, welche du hier auf dem unteren Bild sehen kannst. Sie sind mit kunstvollen schmiedeeisernen Gittern eingefasst und schön ausgeschmückt. Aus dem Becken im Vordergrund ragt ein Obelisk empor. Er steht auf vier Steinkugeln und ist mit Masken und Wappen verziert. Einst waren diese Fischbecken mit Wasser vom Almkanal gefüllt und hielten die Fische und Krebse frisch. Heute wird dieser Bereich in der Residenz für Konzerte oder andere Veranstaltungen genutzt und ist nicht öffentlich zugänglich.
Im Hoffischhaus wurden aber nicht nur Fische aufbewahrt. Hier war auch das Zentrum des Salzburger Fischhandels. Dieser war streng geregelt. Alle Fischer mussten an den Stadttoren auf Formularen eintragen, wie viele Fische oder Krebse sie in die Stadt brachten. Danach begaben sie sich zum Hoffischhaus in die Residenz, wo sie dem Verwalter ihren Fang vorzeigten. Dieser nahm nun den Anteil der Fische an sich, der für die Verpflegung am Hof notwendig war. Außerdem wurde ein Teil für Arme sowie für andere kirchliche Orte verwendet. Auf den Formularen wurde eingetragen, was vom Hof gekauft wurde. Erst dann durften die Fischer den Rest am Markt anbieten.
Die Fischer aber waren mit dieser Vorgangsweise oft nicht zufrieden, denn der Preis, den sie im Hoffischhaus bekamen, war viel geringer als der Preis, der auf dem Markt bezahlt wurde. Außerdem wurden für die Hoftafel die schönsten und größten Fische ausgewählt. Daher griffen die Fischer oft zu Tricks. Zum Beispiel trübten sie die Augen und die Haut der Fische. Dadurch wirkten die gefangenen Tiere nicht mehr frisch und gesund und waren für die Hoftafel nicht brauchbar. Am Markt wurden die Fische dann in kaltes Wasser gelegt, sodass sie wieder genießbar und frisch aussahen und dort zu einem guten Preis verkauft werden konnten. Hoffentlich hast du nun Lust und ausreichend Inspiration bekommen, um dein eigenes Aquarium oder auch deinen eigenen Fischkalter zu gestalten. Jedenfalls viel Spaß dabei.
Wir freuen uns über dein Feedback!
Schreib uns, wie es dir dabei gegangen ist und wie du dein Werk gestaltet hast. Schick dazu ein E-Mail mit Fotos oder einem kurzen Video an: office@domquartier.at oder poste es auf unserer Facebook Seite oder in Instagram mit dem Hashtag #DomQuartierSalzburg
Viel Spaß beim Nachmachen!!