Über das Hauptsujet zur Musikausstellung 

Überall Musik!
Salzburg als ein Zentrum europäischer Musikkultur 1587-1803
19. Juli 2020 bis 2. Jänner 2022 (reloaded)
Prunkräume der Residenz, Nordoratorium des Doms, Lange Galerie und Museum St. Peter (Musikraum)

Die Musik- und Festkultur, um die es in dieser Ausstellung geht, entstand in der Zeit des Hochbarock, zu einem Zeitpunkt an dem die Macht der Salzburger Herrscher gebündelt war und Repräsentation und Inszenierung zum Bestandteil ihrer Politik war. Ein gleichzeitiges Miteinander verschiedenster Künste, Kunstfertigkeiten und Amüsements von historisch nachgestellten Schlachten bis zu Themenfestessen, von Kammermusik bis zu Singspiel und Oper war an der Tagesordnung.

Plakat zur Ausstellung „Überall Musik!“

Gleichzeitig schwebte über all dem das barocke Lebensgefühl der Vanitas – die Vergänglichkeit und Vergeblichkeit wird nicht ausgegrenzt, sondern selbstverständlich zum Bestandteil des weltlichen Daseins.

Natürlich können wir in den Bilddokumenten der damaligen Zeit einzelne Elemente finden, die als Ausschnitt einen Teilaspekt der Atmosphäre bedienen, einer ganzheitlichen Darstellung können wir dadurch allerdings nicht gerecht werden.

Unser Hauptsujet vereint mehrere Interessen: eine Darstellung der vielen Aspekte des höfischen Lebens im 17. und 18. Jahrhundert, gepaart mit Themen, die Vorgänge hinter den Kulissen der Inszenierungen beschreiben.

 

Das Sujet bedient sich der Collagetechnik. Der Salzburger Dom und die Residenz verschmelzen zu einer bildlichen Verortung, vor der sich Elemente der Hofkultur wiederfinden: opulente Perücken, Musikinstrumente, exotische Tiere, ein Metronom oder barocke Kumuluswolken verschmelzen mit medizinischen Darstellungen der Stimmbänder, einem Megafon als Gleichnis für den Klang sowie weiteren musikalischen Symbolen.

Das Vexierbild, ebenfalls eine Erfindung des Barock, verbirgt hinter der vermeintlichen Silhouette eines Cellos die Schattenrisse von Wolfgang Amadé Mozart und Michael Haydn. Weitere Elemente durchbrechen diesen Schattenrahmen und erlangen dadurch Bedeutung.

Einzelne Elemente des Sujets wurden bewusst aus dem historischen Zusammenhang genommen und bilden eine Brücke zur Gegenwart, andere Elemente verweisen auf künftige Ereignisse. Im Himmel befindet sich eine Kulissen- und Theaterarchitektur, Monstranzen, Stimmbänder, eine magische Flöte, die Firmian-Uhr, Lockenwickler in einer Perücke, Leopold Mozart am Klavier, eine barocke Mozartkugel mit Totenkopf, Mäuse, Claudio Monteverdi, Harlekine, ein modernes Mikrofon – und über allem wacht Wolfgang Amadé!

 

Plakat zur Musikausstellung ab 20.3.2021

Überall Musik! RELOADED

Ab Samstag, 20. März erstrahlt die Ausstellung in neuem Glanz.
Für die Verlängerung wurde „Überall Musik!“ umgebaut und auch das Hauptsujet überarbeitet.
Die Ausstellung ist in dieser Form bis 2. Jänner 2022 zu besichtigen.

 

 

Copyright: Studio Kudlich

>> Mehr zur Sonderausstellung

 

 

 

Teilen: