Hl. Erentrudis

Erentrudis wird als Patronin des Landes und der Erzdiözese Salzburg verehrt. An einem 30. Juni um 718 soll sie gestorben sein.

Ihre Lebensdaten sind freilich nicht gesichert. Untersuchungen an Reliquien ließen auf ein Alter von ca. 55 Jahren schließen. Damit ergäbe sich ein Geburtsjahr um 663. Über ihre Person ist nur sehr wenig bekannt. Die alten Quellen überliefern sie als „Verwandte“ Bischof Ruperts, der sie aus Worms nach Salzburg holte und als erste Äbtissin des neu gegründeten Klosters Nonnberg einsetzte. In der Kunst wird sie im Benediktinerinnenhabit mit Stab und Kirchenmodell dargestellt. So zeigt sie ein Altarflügel im Museum St. Peter, um 1495 gemalt von Georg Stäber für den Altar der Margarethenkapelle im Friedhof von St. Peter.

Museum St. Peter, Blick auf die Altarflügel des Georg Stäber

Anlässlich des Gedenktags der Heiligen sind im Dommuseum Bücher des 17. und 18. Jahrhunderts aus der Diözesanbibliothek mit Kupferstichillustrationen ausgestellt (siehe auch www.kirchen.net/dbs). Eine Grafik in Prokop von Templins (1609–1680) Tugend-Spiegel aller zuchtliebenden Closter-Jungfrauen von 1679 zeigt das „wundertätige Haupt“ der hl. Erentrudis, das Büstenreliquiar des Stiftes Nonnberg. Die Kopfreliquie wurde 1316 in vergoldetes Silber gefasst und 1652 im Auftrag der Äbtissin Johanna von Wolkenstein, der Stiefmutter Fürsterzbischof Paris Lodrons, mit einer juwelengeschmückten Krone versehen.

Zum 1100-Jahr-Jubiläum der Gründung des Erzstifts 1682 erschien im Verlag der Universität Salzburg eine Zusammenstellung von Lebensbeschreibungen „der vornehmsten Saltzburgischen Heiligen“, darunter der hl. Erentrudis.

Das Frontispiz zu Johann Georg Gichtels (1638–1710) Gespräch mit der hl. Ehrentraut preist die Frömmigkeit am Beispiel der hl. Erentrudis, die hier als „gebohrne Schottländische Printzeßin“ bezeichnet wird. Auch der hl. Rupert wurde um diese Zeit zu den iroschottischen Glaubensboten gezählt.

 

Bücher aus der Diözesanbibliothek, Dommuseum

 

2018 gab die Österreichische Post AG in der Reihe „Sakrale Kunst in Österreich“ eine Sonderbriefmarke „Heilige Erentrudis“ heraus. Als Vorlage dient die Abbildung der Landespatronin aus dem Museum St. Peter.

Text: Dr. Reinhard Gratz

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