Der Carabinierisaal

Stolze 50 Meter lang, 12 Meter breit und ebenso hoch ist der größte Raum in der Residenz zu Salzburg: der Carabinierisaal. Gestern wie heute steht der Saal am Beginn des Weges hinein ins Innerste der fürsterzbischöflichen Wohn- und Regierungsräume.

Seinen Namen verdankt der Saal der Leibgarde des Fürsterzbischofes Wolf Dietrich von Raitenau (1587-1612), die hier zur Bewachung des Herrschers und seiner Räumlichkeiten aufgestellt war. Gegründet nach dem Vorbild der päpstlichen Schweizergarde handelte es sich um eine berittene Wachmannschaft, die mit Lederschilden, Hellebarden und den sogenannten „Radschlosskarabinern“ ausgestattet war. Einige dieser Gewehre finden Sie in einer seitlichen Vitrine ausgestellt.

Schon früh wurden in diesem Saal herrschaftliche Feste und Bälle als Ausdruck der barocken Lebensfreude und zum Zwecke der höfischen Repräsentation gefeiert. Auch Theateraufführungen waren ein fixer Bestandteil des fürsterzbischöflichen Festbetriebs und 1614 fand hier mit Monteverdis „Orfeo“ die erste Opernaufführung nördlich der Alpen statt!

Besonders prunkvoll unterstrichen wird die Macht der damaligen Herrscher und deren Bedeutung innerhalb des Heiligen Römischen Reiches durch das Deckenfresko von Johann Michael Rottmayr aus dem späten 17. Jahrhundert. Raumthema sind die vier Elemente (Erde, Wasser, Luft und Feuer), welche u.a. anhand der mythologischen Überfahrt des Aeneas nach Italien dargestellt und abgehandelt werden. Die Beherrschung der Elemente und somit der Welt steht symbolisch für das absolutistische Selbstverständnis und den Machtanspruch der geistlichen und weltlichen Herrscher Salzburgs.

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