Das Konferenzzimmer

Im Konferenzzimmer versammelte sich früher der „hochfürstliche geheime Rath“, der aus Grafen und Freiherren bestand und deshalb damals auch Ratszimmer hieß. Hier wurde über das „Wohl und Weh“ der Bevölkerung entschieden, mit dem Souverän als einzige Autorität und Spitze eines durchaus modernen Verwaltungssystems. Das Konferenzzimmer war das politische Herz der Residenz. Doch auch die Kunst stand im Dienst der repraesentatio majestatis und Musik war ein integraler Bestandteil der Festkultur und des Hofzeremoniells – sie war allgegenwärtig. Beinahe täglich fanden daher hier musikalische Abendgesellschaften statt, die durchaus mehrere Stunden dauern konnten. Dafür brauchte man nicht nur Musiker, sondern vor allem Komponisten, denn für jedes Fest musste neue Musik geschrieben werden. Sie arbeiteten unter Hochdruck und einer dieser Hofkomponisten war ein gewisser Wolfgang Amadeus Mozart.

Zwei Erzbischöfe sind mit ihm in Zusammenhang zu bringen: sein Förderer als „Wunderkind“ Sigismund Graf Schrattenbach und Hieronymus Graf Colloredo, mit dem er selbst auch musizierte. Als Sechsjähriger gab Mozart hier in diesem Raum sein erstes Hofkonzert und viele seiner Werke, wie beispielsweise das Violinkonzert in A- Dur (KV219), wurden hier uraufgeführt.

Die Musik dieses heute weltweit bekannten und verehrten Genies diente damals der Unterhaltung bei den abendlichen Festen und Feiern und war höchst zeitgemäß – jedoch in der damaligen Wahrnehmung vermutlich oft bloß nicht mehr als Hintergrundmusik und Rahmenprogramm. Wohl unter anderem auch deshalb bezeichnete er seine Anstellung beim Fürsterzbischof als Sklaverei, löste als 25-Jähriger schlussendlich sein Arbeitsverhältnis am Salzburger Hof auf und ging nach Wien.

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