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Sebastiano Ricci (1659 - 1734)

Bedeutender venezianischer Maler am Übergang vom Spätbarock zum Rokoko. Nach dem Ende seiner Lehrzeit 1680 geht Sebastiano Ricci zu weiteren Studien nach Bologna, Parma und Rom, da Venedig im 17. Jh. aufstrebenden Künstlern nur wenig bieten kann. Frühe Arbeiten zeigen klassische Einflüsse der Carracci und Guido Renis (1575–1642), die zarte Formulierung Antonio da Correggios (1489–1534) sowie den Hell-Dunkel-Stil venezianischer Tenebrosi. Bei der Darstellung der Figuren greift er auf römisch florentinische Vorbilder zurück: etwa Pietro da Cortona (1596–1669) oder Giovanni Battista Gaulli, gen. Baciccio (1639–1709). Wien (1701– 1703), England (1712–1716) und Frankreich (1716) sind weitere wichtige Stationen im Leben des Malers. Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem venezianischen Freskanten Paolo Veronese (1528–1588) führen in Riccis Spätwerk zu lichter Atmosphäre und beeinflussen Giovanni Battista Tiepolos (1696–1770) frühe Arbeiten.

Autor*in: Habersatter Thomas

Literatur: DUCKE Astrid, HABERSATTER Thomas, OEHRING Erika: Meisterwerke. Residenzgalerie Salzburg. Salzburg 2015, S. 22