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Bauernhöfe mit Heustock an einem sandigen Weg

Jan van Goyen (1596 - 1656)

Bauernhöfe mit Heustock an einem sandigen Weg
1632
Gemälde
Öl/Eichenholz
Bildmaß 41 x 66 cm
Rahmenmaß 58,4 x 83,3 x 5,3 cm
J. v. G. 1632 (bez. r. u.)
427
Derzeit nicht in der Ausstellung
Holländischer Barock
© Residenzgalerie Salzburg, Aufnahme Fotostudio Ulrich Ghezzi, Oberalm

Jan Josephsz. van Goyen findet seine Themen auf Wanderungen durch die nördlichen und südlichen Niederlande. In Skizzenbüchern hält er fest, was er später in Gemälden ausführt. Der Künstler arbeitet bis 1618 in Haarlem und entfaltet seine Meisterschaft bei der Wiedergabe „unspektakulärer“, bescheidener Motive. Dünen unter einem hohen Himmel, durch Wolken hervorbrechendes Sonnenlicht, knorrige, von Wind und Wetter gebeugte Eichen, winzige menschliche Staffagefiguren auf unbefestigten Sandwegen sind Standardrepertoire. Die Begeisterung des Publikums steht in Zusammenhang mit einer gewissen Verherrlichung des Landlebens durch zeitgenössische Gelehrte und Schriftsteller sowie der Forderung nach einer „naturnahen“ Landschaftsmalerei.
Ab 1628 beginnt van Goyen die holländische Landschaft mittels einer zur Tonigkeit neigenden Palette zu erfassen. In immer neuen Variationen entstehen hunderte Darstellungen des flachen Landes.
Das Salzburger Gemälde aus dem Jahre 1632 ist charakteristisch für sein reiferes Werk, aufgebaut aus nur wenigen Farbtönen und mit einem flüssigen, souveränen Pinselduktus, der in weiten Teilen eher skizziert als ausgestaltet. Ein leichter Blauton in der graubraunen Farbgebung bewirkt einen kühlen Gesamtton. Mit freiem Auge deutlich erkennbar ist die mit zügig lockerer Handschrift ausgeführte Unterzeichnung. Um 1640 erreicht die monochrome Stimmungsmalerei, die schnelleres Arbeiten ermöglicht, ihren Höhepunkt.

OEHRING Erika: Goyen Jan Josephsz. van, Bauernhöfe mit Heustock an einem sandigen Weg, in: DUCKE Astrid, HABERSATTER Thomas, OEHRING Erika: Meisterwerke. Residenzgalerie Salzburg. Salzburg 2015, S. 42