Der junge Tobias mit dem Engel

Das apokryphe Buch Tobias 1–14 erzählt die Geschichte des Israeliten Tobias und seines gleichnamigen Sohnes. Tobias gerät mit Frau, Sohn und seinem ganzen Stamm in Ninive in Gefangenschaft. Gottesfürchtig setzt er sich trotz zahlreicher Pogrome und rechtlicher Einschränkungen über das Verbot, Tote nach israelitischem Brauch zu bestatten, hinweg. Als er erblindet, zürnt seine Frau Hanna über den ungerechten Lohn für seine Barmherzigkeit. Sein Sohn soll nun den Schuldschein für das einst in der Stadt Rages verliehene Geld einlösen. In Menschengestalt begleitet der Erzengel Raphael den jungen Tobias. Als dieser nach einer langen Wanderung im Fluss Tigris baden will, schießt ein Fisch hervor, um ihn zu verschlingen. „Pack ihn bei den Kiemen und zieh ihn heraus!“, ruft Raphael. Tobias tut wie geheißen und wirft den Fisch an Land.
Das Bild "Der junge Tobias mit dem Engel" zeigt eine weitere Anweisung Raphaels: „Nimm den Fisch aus und behalte das Herz, die Galle und die Leber; denn sie sind sehr gut als Arznei.“

Ducke Astrid: Katalog. In: Astrid Ducke: Der Kuss der Musen. Festspiele göttlicher Inspiration. Residenzgalerie Salzburg. Salzburg 2020, S. 25-89, Italienisch, Römisch, Der junge Tobias mit dem Engel, S. 65, Abb. 5, S. 12