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Bathseba im Bade

Francesco Solimena (1657 - 1747)

Bathseba im Bade
um 1725
Gemälde
Öl/Leinwand
Bildmaß 103 x 128,4 cm
Rahmenmaß 117,5 x 143,5 x 7,5 cm
197
Derzeit nicht in der Ausstellung
Italienischer Barock
© Residenzgalerie Salzburg, Aufnahme Fotostudio Ulrich Ghezzi, Oberalm

Dargestellt wird der Augenblick, in dem König David – links auf einem Balkon stehend – die entblößte Bathseba – umgeben von ihren Dienerinnen – das erste Mal erblickt und von ihrer Schönheit geblendet in Liebe zu ihr entbrennt (2 Sam 11). David holt sie zu sich, Bathseba wird schwanger, worauf er ihren Mann Uria an die vorderste Front in der Schlacht gegen die Ammoniter stellt, wo er im Kampf fällt. Als die Trauerzeit vorüber ist, nimmt David die Witwe in seinem Haus auf. Gott missfällt Davids Handeln und lässt das Neugeborene sterben. Bathseba wird ein zweites Mal schwanger und gebiert Salomo, der David auf den Thron folgt.
Das Bildnis lässt gut Solimenas theatralisch-dekorative Malweise erkennen: lebhaft im Spiel mit Licht und Schatten sind seine schwungvoll bewegten Figuren plastisch gut durchmodelliert. Die getrübten Farben der drapierten Stoffe verleihen der düsteren Atmosphäre etwas Heiteres, ordnen sich aber dem Gesamteindruck unter. In der Komposition öffnet sich eine weiträumige Architekturlandschaft und lässt so die Szene in einer bühnenhaften Kulisse erscheinen. Verstärkt wird der theaterhafte Eindruck durch den in der rechten oberen Bildhälfte stark angeschnittenen Vorhang.
Neben dem hier besprochenen Bild sind von Solimena noch zwei weitere Versionen mit ähnlicher Komposition erhalten (Virginia Museum of Art, Richmond; Palast von Aranjuez), die möglicherweise auf neapolitanische Vorbilder Artemisia Gentileschis (1593–1652) zurückgehen. Durch Vergleiche mit anderen Werken Solimenas und einer Zeichnung im Musée du Louvre, Paris (Cabinet des Dessins, 1725 datiert) kann das Salzburger Gemälde in die 20er-Jahre des 18. Jh.s datiert werden.

HABERSATTER Thomas: Solimena Francesco, Bathseba im Bade, in: DUCKE Astrid, HABERSATTER Thomas, OEHRING Erika: Meisterwerke. Residenzgalerie Salzburg. Salzburg 2015, S. 24

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Inv.-Nr. 324