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Die Musen der Tragödie und der Komödie (Kärntnertortheater – Entwurf für einen Theatervorhang)

Heinrich Friedrich Füger (1751 - 1818)

Die Musen der Tragödie und der Komödie (Kärntnertortheater – Entwurf für einen Theatervorhang)
vor 1808
Gemälde
Öl/Leinwand
Bildmaß 78 x 87,5 cm
Rahmenmaß 97 x 107 x 10 cm
484
Derzeit nicht in der Ausstellung
Klassizismus
© Residenzgalerie Salzburg, Aufnahme Fotostudio Ulrich Ghezzi, Oberalm

Nicht wenige Künstler, so auch Hesiod (Theogonie, 22–35), werden, bevor sie mit einem Werk begonnen haben, dieMusen als göttlichen Beistand angerufen haben – dargestellt in einem Entwurf Heinrich Friedrich Fügers (1751–1818) für einen Theatervorhang des Kärntnertortheaters in Wien.
Ein Dichter, erkennbar an Schreibtafel und Lorbeerkranz, ruft links im verschatteten Bereich des Gemäldes die Musen an. Umgeben von weiteren Personen, blickt er zu einer auf einem Wolkenfeld schwebenden jungen Frau. Ihr sich bauschender Umhang deutet rasches Heraneilen an. Konkave Kolonnaden umfangen sie. Im Zentrum befindet sich ein Tempel (Musentempel), dem gleißendes Licht entströmt und dessen Giebelfeld den Schriftzug „ Veritati“ trägt. Von unten wird der Herannahenden eine Krone gereicht. Kleine Putti am Bühnenrand begleiten die Szene. Die Ankunft der Frau und das Aufreißen des Wolken feldes, das helle Leuchten und der Schriftzug künden von der Großartigkeit des Werkes des Dichters, das von der Muse der Tragödie ausgezeichnet wird, währenddessen die Muse der Komödie mit einem kleinen Putto an den rechten Bildrand gerückt ist.
Die klare Zeichnung, die antikisierende Darstellung der Figuren und der Architektur sowie die farbigen Akzente im Entwurf lassen Fügers klassische Schulung erkennen.

Habersatter Thomas: Die Musen. In: Astrid Ducke: Der Kuss der Musen. Festspiele göttlicher Inspiration. Residenzgalerie Salzburg. Salzburg 2020, S. 17-23, Johann Georg Bermüller, Die Musen der Tragödie und der Komödie, S. 20, 22, Abb. 12, S. 21