König Midas lauscht Pans Gesang
Johann Georg Bergmüller (1688 - 1762)
Rahmenmaß 73 x 96,5 x 5 cm
Auf Midas’ zweites törichtes Handeln nimmt das barocke Gemälde Johann Georg Bergmüllers (1688–1762) mit dem irreführenden Titel "König Midas lauscht Pans Gesang" Bezug. Von einem bockshufigen Sänger namens Pan ist ebenso wenig zu sehen wie von seinem Gegner Apoll. König Midas wurde bereits bestraft, wie seine trotz Krone gut sichtbaren Eselsohren zeigen. Hingerissen verfolgt der König das Bacchanal. In der an den Festplatz angrenzenden, beleuchteten Höhle wird getanzt und unter freiem Himmel musiziert. Offenbar ist Midas Gast des Weingottes. Bacchus lagert neben dem stehenden König und lässt sich von einem Satyr Wein einschenken.
Sein Kranz aus Weinlaub und das seine Scham verhüllende Pantherfell sind typische Attribute des Weingottes, in dessen Gefolge die Satyrn anzutreffen sind. Im dunklen Nachthimmel wird die Mondgöttin (griech. Selene, später röm. Diana, griech. Artemis) in ihrer Mondsichel Zeugin des Treibens.
Ducke Astrid: Katalog. In: Astrid Ducke: Der Kuss der Musen. Festspiele göttlicher Inspiration. Residenzgalerie Salzburg. Salzburg 2020, S. 25-89, Johann Georg Bergmüller, König Midas lauscht Pans Gesang, S. 31, Abb. 23, S. 30