Maria mit Kind
Caspar de Crayer (1584 - 1669)
Rahmenmaß 130 x 120 x 8 cm
Bildmaß 48,5 x 106,5 cm
Crayer wurde von Rubens’ verlorenem, von Schelte Bolswert gestochenem Gemälde "PVTEVS AQVARVM VIVENTIVM. Fonteyn der houen" inspiriert. Ursprünglich war Maria als Ganzfigur angelegt. Eine Karyatide – eine weibliche Skulptur mit tragender Funktion – hielt die Armlehne des Throns, von dem ein gemusterter Teppich in den Raum reichte. Eine rote Draperie umgab das mit Zierelementen geschmückte Gestühl. Darunter definierte Crayer den Hintergrund durch eine architektonische Kante, den Ansatz eines hölzernen Möbels und einen Weidenkorb. Er vereinte das im Mittelalter konsequent dargestellte und beliebte Motiv der siegreich thronenden Himmelskönigin mit dem der barocken, mütterlichen Maria. Die Verknüpfung der unterschiedlichen Vorstellungen reduzierte sich durch eine nachträgliche Beschneidung der Leinwand auf die liebevolle Mutter-Kind-Beziehung. Zudem erforderte die Reduktion spätere Übermalungen.Statt dem Karyatide-Haupt ist eine zweite Spirale zu sehen.
Ducke Astrid: Gaspard (Caspar) de Crayer, Maria mit Kind, in: Ducke Astrid, Habersatter Thomas (Hrsg./Edi.): von | from 0 auf | to 100. Residenzgalerie Salzburg 1923-2023. Salzburg 2023, S./p. 290-293