Selbstporträt
Friedrich von Amerling (1803 - 1887)
Rahmenmaß 67,3 x 58,2 x 8 cm
Der gefeierte Künstler ist der bedeutendste Porträtist der Wiener Biedermeierzeit und gehört bis ins hohe Alter zu den hochgeehrten Persönlichkeiten der Metropole.
Vermutlich schuf kein österreichischer Maler jener Zeit so viele Selbstporträts wie Amerling. So befinden sich 15 von insgesamt 27 Bildnisssen in öffentlichen Sammlungen.
Das Selbstporträt von 1834 im knappen Nildausschnitt mit nach links gewendeten Kopf ist das erste von fünf Ansichten im Profil. Eleganz und eine ebenso ernsthafte wie selbstbewusste Physiognomie bestimmen das Bildnis des 31-jährigen Künstlers mit getrimmtem Backenbart. Künstlerattribute fehlen.
Effektvolle Farbakzente bilden der weiße Stehkragen und das Rot der leger geknoteten Halsbinde im Kontrast zum Samt des dunklen Rocks. Im Gegensatz zu seinen in der Regel idealisierten Frauenbildnissen wird hier, wie in anderen seiner Männerporträts das Bemühen um das Erfassen der Persönlichkeit deutlich. "Charakterbilder" seiner eigenen Person entstehen bis ins Alter und dienen als maltechnische Studien. Vermutlich erklärt das, in diesem aus dem Ateliernachlass stammende Werk, den weitgehend unbehandelten Hintergrund, der die Leinenstruktur erkennen lässt.
Zwei Jahre zuvor malt Friedrich Amerling "Kaiserr Franz I. von Österreich im Österreichischen Kaiserornat", eines der außergewöhnlichsten Herrscherbildnisse des 19. Jahrhunderts und begründet mit dieser erfolgreichen Auftragsarbeit seinen Ruhm.
OEHRING Erika: Amerling Friedrich von, Selbstporträt, in: DUCKE Astrid, HABERSATTER Thomas, OEHRING Erika: Meisterwerke. Residenzgalerie Salzburg. Salzburg 2015, S. 140
Weitere Kunstwerke von Friedrich von Amerling
Die Krönung des Siegers (Kopie nach Peter Paul Rubens (1577–1640), „Die Krönung des Siegers“), 1853
Friedrich von Amerling
Inv.-Nr. 597