St. Petersfriedhof im Winter
Rahmenmaß 61,6 x 60,3 x 6,5 cm
Winterlandschaften waren ein beliebtes Bildthema des Künstlers, der ab 1845 mehrere Varianten des verschneiten Friedhofes schuf. Dieses Werk, das sich von den anderen Versionen vor allem durch das Fehlen der St.-Margarethenkapelle unterscheidet, stammt aus der Sammlung von Erzherzog Ludwig Viktor in Schloss Kleßheim.
Mit feinpinselig-akribischer Malweise verbindet Bürkel Landschaftsbild und Genremalerei in stimmungsvoller Atmosphäre. Dicht verschneit liegt das Gräberfeld zwischen den Arkaden und der romanischen Apsis der Katharinenkapelle. In der Stille des Wintermorgens fegt ein Mönch einen Weg frei. Über dem Festungsberg mit der krönenden Hohensalzburg kommt hinter Wolken die Sonne durch. Kühle, fein nuancierte Grau- und Weißtöne bestimmen das gedämpfte Kolorit. Mit genauer Aufmerksamkeit für die Jahres- und Tageszeit erfasst Bürkel die besondere Stimmung des Ortes. Der alte Friedhof, umschlossen von einer Arkadenmauer und der Mönchsbergwand mit den so genannten Katakomben, dessen Ursprünge bis in die frühchristliche Zeit der römischen Stadt Juvavum reichen, war ein beliebtes und häufiges Sujet der deutschen Romantiker. Bereits etwa 30 Jahre vorher aquarellierten und zeichneten Carl Philipp Fohr (1795-1818) und Ferdinand Olivier (1785-1841) dieses Ideal einer romantischen Vedute in ihre Skizzenbücher.
MAYR-OEHRING Erika: St.-Petersfriedhof im Winter, in: GROSCHNER Gabriele, HABERSATTER Thomas, MAYR-OEHRING Erika: Meisterwerke. Residenzgalerie Salzburg. Salzburg 2001, S. 118