Zell am See mit Steinernem Meer
Karl (Carl) Schweninger der Ältere (1854 - 1849)
Rahmenmaß 128,6 x 159,7 x 11,5 cm
Ein beliebtes Thema im Kunstbetrieb der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die romantisierend-heroische Alpenmalerei, eine Facette der Biedermeierlandschaft mit Neigung zu monumental-pathetischen Ausdrucksformen. Als Vorbilder dienten u. a. Kompositionen von Friedrich Gauermann (1807–1862) und dem Schweizer Alpenmaler Alexandre Calame (1810–1864), dessen Werke auch in Österreich bekannt waren. Karl Schweningers Gemälde ist ein gutes Beispiel hierfür.
Strahlend erhebt sich über die glatte Fläche des Zellersees, mit bäuerlicher Genreszene am Ufer, die beeindruckende Kulisse des verschneiten Steinernen Meeres. Aus den zerklüfteten Gipfeln ragt der Große Hundstod hervor. Weithin sichtbar ist der markante Turm des mittelalterlichen Kirchenbaus von Zell am See. Nur wenige Gebäude deuten den Ort an. Der Uferbereich ist noch unbebaut, die großen Hotels wurden erst ab 1890 errichtet. Lange Schatten verraten die späte Tageszeit.
Habersatter Thomas: Karl (Carl) Schweninger d. Ä., Zell am See mit Steinernem Meer. In: Ducke Astrid, Habersatter Thomas (Hg./Ed.): Stadt - Land - Berg. Salzburg und seine Umgebung. Town - Landscape - Mountain. Salzburg and surroundings. Residenzgalerie Salzburg. Salzburg 2022, S. 120, Abb. S. 121