Ansicht von St. Wolfgang am Abersee
Rahmenmaß 50 x 65 x 3,5 cm
Realitätsnahe Darstellungen erlangten um 1800 einen hohen Beliebtheitswert. Landschaftsveduten strebten ein möglichst genaues „Abschreiben“ von Sehenswürdigkeiten an. Oftmals handelt es sich jedoch um die Nachahmung einer schönen, „ausgebesserten“ Natur.
Durch die breite Nachfrage kam es um die Jahrhundertwende zu einem Boom von vedutenhaften Ansichtsproduktionen. In der Regel gestaltete ein Künstler das Motiv, ein weiterer stach es, schließlich wurden die Blätter gedruckt und koloriert. Ein Verlag, der normalerweise den Auftrag erteilte, vertrieb die Einzelblätter in einer thematischen Reihe in höherer Stückzahl, wie beispielsweise die "Ansicht von St. Wolfgang am Abersee".
Ferdinand Runk (1764–1834) schuf das Aquarell, Johann Ziegler (um 1750–1812) radierte die Vorlage, und Franz Xaver Stöckl in Wien brachte das Blatt, Teil einer Ansichtenserie, heraus.
Habersatter Thomas: Österreichische Barocklandschaften 1600 – 1800. In: Thomas Habersatter, Ducke Astrid (Hrsg.): Natur wird Bild. Österreichische Barocklandschaften. Residenzgalerie Salzburg. Salzburg 2021, S. 41-93, Johann Ziegler nach Ferdinand Runk, Ansicht von St. Wolfgang am Abersee, S. 87, 91, Abb. 114, S. 240