Der Watzmann
August Schäffer von Wienerwald (1833 - 1916)
Schäffers "Watzmann" zeigt das besonders in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts äußerst beliebte Motiv der Alpenbilddarstellungen. Sogar Künstler, die den Berg nie selbst in Augenschein genommen hatten, setzten ihn anhand von Grafiken anderer in ihren Gemälden um. Einer von ihnen war Caspar David Friedrich (1774–1840), welcher "Der Watzmann" 1824/25 (Alte Nationalgalerie Berlin, Inv.-Nr. A II 895, NG H 4) nach einem Aquarell seines Schülers August Heinrich (1794–1822) ausführte.
Teilweise liegt Schnee auf der von Kleinem und Großem Watzmann gebildeten markanten Felsformation. Gut zwei Drittel des Werkes sind im Gegensatz zur unteren Zone in Öl ausgeführt. Aus welchem Grund das vorliegende Blatt unvollendet blieb, ist nicht bekannt. Eine Verwendung der Arbeit als Inspiration bzw. als Erinnerung an Studienreisen im österreichischen Alpenraum sind anhand des auf der Rückseite befindlichen Nachlassstempels zu vermuten.
Ducke Astrid: August Schäffer, Der Watzmann. In: Ducke Astrid, Habersatter Thomas (Hg.): Stadt - Land - Berg. Salzburg und seine Umgebung. Town - Landscape - Mountain. Salzburg and surroundings. Residenzgalerie Salzburg. Salzburg 2022, S. 112, Abb. S. 113