Ferdinand Georg Waldmüller (1793 - 1865)
Seine unregelmäßigen Besuche an der Wiener Akademie finanziert Waldmüller zwischen 1807 bis 1811 mit dem Illuminieren von Bonbonbildchen und Miniaturporträts. Um 1817 entsteht das wegweisende Bildnis der Maria Henrietta von Stierle-Holzmeister (Berlin, Staatliche Museen, Nationalgalerie). Der Durchbruch gelingt 1827 mit einem Bildnis von Kaiser Franz I. 1835 wird er zum „Kaiserlichen Rat“ ernannt. 1846 erscheint seine erste Streitschrift gegen den Akademieunterricht. Von Metternich jahrelang unterstützt, führt schließlich die dritte Streitschrift 1857 zur strafweisen Pensionierung bei halbem Gehalt. 1863 wird der rebellische Künstler durch Kaiser Franz Joseph I. rehabilitiert. Mit seinem leidenschaftlichen Bemühen um „Wahrheit“ und mit seiner bahnbrechenden Lichtmalerei wird er zu einem der wichtigsten Repräsentanten zwischen Biedermeier und Realismus.
Autor*in: Oehring Erika
Literatur: DUCKE Astrid, HABERSATTER Thomas, OEHRING Erika: Meisterwerke. Residenzgalerie Salzburg. Salzburg 2015, S. 162