Guercino, eigentl./in reality Giovanni Francesco Barbieri (1591 - 1666)
Giovanni Francesco Barbieri, wegen seines schielenden rechten Auges „il Guercino“, der Schieler, genannt, zählt neben der Carracci- Familie und Guido Reni (1575–1642) zu den führenden Bologneser Barockmalern. Sein OEuvre bewegt sich zwischen dem idealen Klassizismus der Carracci und dem kraftvollen Naturalismus Caravaggios (1571–1610). Die Lehrzeit verbringt der Maler in seiner Geburtsstadt Cento und im nahe gelegenen Bologna. Bereits 1612 erhält er etliche Aufträge für Altarbilder und führt Fresken in verschiedenen Palazzi aus. Zu seinen Gönnern zählt der einflussreiche Bologneser Kardinalerzbischof Alessandro Ludovisi (1554–1623), der 1621 als Gregor XV. den Stuhl Petri bestieg. Guercino folgt dem neuen Papst nach Rom, verlässt jedoch die Ewige Stadt kurz nach dessen Tod 1623. Für knapp 20 Jahre kehrt er nach Cento zurück. Als Guido Reni 1642 stirbt, nimmt er Wohnsitz in Bologna, wo er zum Haupt der hiesigen Malerschule aufsteigt.
Autor*in: Habersatter Thomas
Literatur: DUCKE Astrid, HABERSATTER Thomas, OEHRING Erika: Meisterwerke. Residenzgalerie Salzburg. Salzburg 2015, S. 16
Der ungläubige Thomas, nach 1621
Guercino, eigentl./in reality Giovanni Francesco Barbieri
Inv.-Nr. 229