Rauminstallationen, Fotoarbeiten, Licht- und Videoprojektionen

Im Rahmen eines partizipatorischen Ausstellungsprojektes präsentiert das DomQuartier Salzburg in vier Räumen der Residenzgalerie und in den Räumlichkeiten des Nordoratoriums multimediale Rauminstallationen, Fotoarbeiten, Licht- und Videoprojektionen.

Studierende der Fachhochschule Salzburg (MultiMediaArt und MultiMediaTechnologie) und der Universität Mozarteum (Bühnengestaltung und Bildnerische Erziehung) präsentieren künstlerische Experimente zu Themen, die uns heute alle bewegen. Sie zeigen ihre ganz eigenen, facettenreichen Interpretationen mit unterschiedlichen Gestaltungselementen.

Einige Studierende haben mit Asylwerbern und Flüchtlingen zusammengearbeitet und sich zu dem Komplex „Raum-Zeit-Identität“ mit speziellen Aspekten auseinandergesetzt, wie: Individuelle und kollektive Erinnerungskultur, Selbst- und Kollektivbewusstsein, Integration-Migration-Sozialisation und darüber hinaus der Einfluss der verschiedenen Komponenten auf Wesen und Mechanismen der heutigen Gesellschaft.

Hochkarätige Kunstwerke der Residenzgalerie und die historischen Raumerlebnisse im Nordoratorium bilden den Ausgangspunkt für dieses Projekt, sie werden mit den auch heute brisanten Themen „Raum, Zeit und Identität“ in Beziehung gebracht. Dabei werden kunsthistorische Inhalte aufgegriffen, in eine eigene Bildsprache transformiert und mit den räumlichen Gegebenheiten in Beziehung gesetzt. Inhaltlich und künstlerisch wird eine Brücke zwischen Alten Meistern, historischen Räumen, Neuen Medien, den Künstlern und auch den Menschen geschaffen, die diese Ausstellung besuchen.

Die Räumlichkeiten werden durch Elemente wie Spiegel und Licht zu spannenden Projektionsflächen und verweisen damit auf Themen wie Spiritualität, Kosmisches, Unendlichkeit und Transzendenz.

Was bedeutet Zwischenraum, was bedeutet Nähe für jeden einzelnen von uns und wie wollen wir diesen Raum zwischen uns Menschen gestalten? Wer bin ich und wer sind die anderen?
Dies sind zentrale Fragen, die gleich in mehreren künstlerischen Arbeiten zum Thema gemacht werden.

Welche Identität besitzt ein Land, welche Weltanschauung oder Charakterisierung in sozialer, kultureller oder politscher Hinsicht? Eine interaktive Wand lädt dazu ein, Österreich auf eine neue Art und Weise kennenzulernen.

Ein ins arabische übersetzter Bibelvers in Form eines Sprachkurses soll eine Annäherung zwischen Menschen mit unterschiedlicher Sprache, Kultur und Religion sein.

In einer begehbaren Rauminstallation wird der Besucher dazu aufgefordert, sich unabhängig von Geschlecht, Alter und Herkunft physisch und psychisch einer Situation der Schutzlosigkeit, des eingeschränkten Agitationsraums und der unkontrollierbaren Berührung auszusetzen und lässt den Rezipienten damit Ereignisse der Silvesternacht in Köln 2015/16 körperlich nachempfinden.

Wann erfahren wir Menschlichkeit und menschenwürdige Behandlung, wie können wir Grenzen überwinden, Ängste und Unbehagen abbauen und fremde Kulturen zusammenführen? Die Arbeiten der Studierenden fordern den Besucher heraus, über aktuelle Themen im historischen Kontext nachzudenken und über seine eigenen Einstellungen zu reflektieren.

 

Ausstellungskonzept und Ausstellungsgestaltung
Monika Fermin-Vaez
Studierende der Fachhochschule Salzburg
Studierende der Universität Mozarteum


Kooperationspartner
Österreichischer Integrationsfond und Caritas Salzburg
Logo MOZ

FH-Salzburg_4C_CMYK