Asylwerber beschäftigen sich auf kreativer Ebene mit der Salzburger Kultur

Integratives Kunstprojekt – Präsentation kreativer Werke von Asylwerbern

Das DomQuartier Salzburg – reich an Geschichte und hochkarätigen Kunstwerken – fasziniert viele Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. Flüchtlinge und Asylwerber aus verschiedenen Ländern wurden eingeladen sich an einem partizipatorischen Kunstprojekt zu beteiligen.

Dabei wurde der Rundgang des DomQuartiers gemeinsam erkundet und Näheres zur Geschichte Salzburgs und unserer Kultur vorgestellt. Bei der Betrachtung der großartigen Gemälde der Residenzgalerie wurde ein alle Kulturen verbindendes positives Thema für das Projekt gefunden: Feste werden überall auf dieser Welt und zu allen Zeiten gefeiert!

Zuerst war es wichtig sich gegenseitig kennenzulernen und zu ermitteln, welche Feste und wie sie in den verschiedenen Ländern gefeiert werden. Die Kommunikation in Englisch, Arabisch, Farsi, gebrochenem Deutsch und mit Händen und Füssen war nicht immer einfach, aber der Wille sich auszutauschen und zu lernen führte zu gegenseitigem Verständnis.

Es wurde ausgelotet, wie sich jeder einzelne mit seinen Stärken und Interessen am Kreativ-Projekt beteiligen kann. Viele Vorkenntnisse und Kompetenzen aus den Berufen, die die Asylwerber in ihren Heimatländern ausgeübt haben, konnten wunderbar in das Projekt einfließen und bei der Umsetzung und bildnerischen Gestaltung der Werke hilfreich sein.

Entstanden sind kreative Werke rund um das Thema „Feste feiern“: Malereien und Graffitis, grafische Arbeiten mit bunten Kugelschreibern, reliefartige Objekte, afghanische Festtagsgewänder, Fotoarbeiten, ein Lampenobjekt aus Kalebassekürbis, Musik- und Tanz-Videos…

Eine Foto- und Videodokumentation zeigt zusätzlich die einzelnen Stadien des Projektes.

 

Plädoyer für Kunst, Kreativität und Ästhetik als Integrationsarbeit

Angeregt durch das private Engagement von der Museumspädagogin Alexandra Hederer hat sich aus Mal- und Bastelnachmittagen mit Flüchtlingen im Kreativraum der Residenzgalerie ein intensives Kunst- und Sozialprojekt entwickelt, welches auch im nächsten Jahr wieder stattfinden wird.

Es gibt bereits eine große Vielfalt an Projekten und Ideen, wie es gelingen kann, Menschen auf der Flucht willkommen zu heißen und wie Integration ermöglicht werden kann. Im kulturellen Dialog, gegenseitigem Austausch und im gemeinsamen kreativen Arbeiten besteht die Chance sich zu begegnen und voneinander zu lernen. Die Suche nach dem was uns verbindet und was wir gemeinsam gestalten können ist dabei wichtiger, als immer zu betonen was uns unterscheidet. Mit dem Projekt „Kultureller Dialog im Museum“ bekommen Asylwerber einerseits die Möglichkeit sich mit unserer Kultur zu identifizieren, erhalten eine eigene künstlerische Plattform und werden mit ihren Kompetenzen wertgeschätzt. Andererseits ist es aber auch eine einmalige Gelegenheit fremde Kulturen kennenzulernen und damit fest in die Gesellschaft verankerte Vorurteile zu zerstreuen. Asylwerber zum Museumsbesuch zu motivieren und ihre interkulturellen Kompetenzen auszubilden ist ein nachhaltiger Beitrag zur Sicherung der Zukunft der Museen.

 

Beteiligung am Projekt: Asylwerber aus Syrien, Afghanistan, Marokko, Gambia, Türkei und Ägypten

Projektbegleitung: Monika Fermin-Vaez, Alexandra Hederer, Mag. Clara Widerin