Die Sammlung LIECHTENSTEIN
The Princely Collections Vaduz-Vienna, die Residenzgalerie Salzburg und die Gemäldegalerie der Akademie der Bildenden Künste Wien präsentieren in dieser einzigartigen Sonderschau Meisterwerke aus über 300 Jahren klassischer europäischer Malerei und Skulptur, die sich dem schönsten Thema der bildenden Kunst widmen: dem Menschen- und Götterbild.
Große Namen aus Kunst und Kultur geben sich jeden Sommer ein Stelldichein in Salzburg. Heuer sind auch besonders illustre Maler und Bildhauer zu Gast.
Werke von Peter Paul Rubens zum Beispiel waren in der Festspielstadt noch nie in dieser Dichte zu sehen.
Die Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein umfassen Hauptwerke europäischer Kunst aus fünf Jahrhunderten und zählen zu den bedeutendsten Privatsammlungen der Welt.
Im DomQuartier Salzburg kann man wertvollste Gemälde und Skulpturen aus diesem fürstlichen Bestand sowie aus jenem der Private Art Collections, dem Verbund altösterreichischer Adelssammlungen, in einer Sonderausstellung bestaunen.
Für Konzept und Gestaltung zeichnet Johann Kräftner, der Direktor der Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein, verantwortlich. Er hat eine speziell auf die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten und ihre Abfolge abgestimmte Dramaturgie entworfen. Der Ausstellung gab er den Titel Menschenbilder – Götterwelten, denn: „Die Darstellung von Menschen, Gott und Göttern ist das schönste Thema der bildenden Kunst. Es wird mit hochkarätigen Objekten aus über 300 Jahren visualisiert. Wir zeigen in diesem Zusammenhang das Beste vom Besten!“
Gemälde von der Renaissance bis zum Biedermeier in der Residenzgalerie
Den Auftakt machen frühe religiöse Tafelbilder der italienischen Renaissance, von Marco Palmezzanos majestätischem Bild des auferstandenen Christus auf seinem Sarkophag sitzend bis zu den innigen Szenen mit Maria und dem Jesuskind von der Hand unterschiedlicher Künstler. Cornelis Cornelisz. van Haarlems Heiliger Sebastian präsentiert das Körperideal des Manierismus am Übergang zum Barock. Das erste Bild, das der junge Van Dyck mit wahrscheinlich erst 17 Jahren gemalt hat, zeigt den Heiligen Hieronymus in ähnlich kraftvoller Pose, hier schon ganz der Dynamik des Hochbarock verpflichtet.
In den nächsten Räumen folgen die großen Figuren des Alten und Neuen Testaments sowie die Götter und Helden der antiken Mythologie.
Den dramaturgischen und inhaltlichen Höhepunkt kann man zweifelsohne im sogenannten Gesellschaftzszimmer erleben, dem größten Raum der Ausstellung, wo monumentale Gemälde des Peter Paul Rubens das Thema der Darstellung des Körpers als Gott oder Mensch in so noch nie gesehener Dichte und Direktheit vor Augen führen. Die Figuren in diesen Gemälden sind in sehr großem Maßstab, fast 1:1, wiedergegeben. Sie erreichen in dieser Monumentalität eine einzigartige Wirkung − eine wahre Explosion barocker Kraft und Bewegung.
In Boreas entführt Oreithya (um 1615) aus der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in Wien, Mars und Rhea Silvia (um 1616/1617) und der Auffindung des Erichthoniusknaben der Fürstlichen Sammlungen (um 1616) sowie im Ganymed (1612) der Fürstlich Schwarzenberg’schen Kunststiftung in Vaduz verschmelzen die Kunst der Antike und des Barock zu einer einzigartigen Synthese.
Die Themen der antiken Mythologie werden in den nächsten Sälen nahtlos bis in das 19. Jahrhundert fortgeführt. Hier trifft man auch auf Heinrich Fügers Erschaffung des Menschen durch Prometheus (1817), das die Idee von Mensch und Gottheit in idealer Form transportiert. Eines der spätesten Werke der Ausstellung ist Der Tod der Kleopatra (1875) von Hans Makart. Dieser hat übrigens ein besonderes Naheverhältnis zum Ausstellungsort: Er wurde am 28. Mai 1840 in der Salzburger Residenz geboren.
Der dritte Abschnitt der Ausstellung widmet sich der Porträtmalerei vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Hier setzen Beispiele des flämischen und niederländischen Porträts die Marksteine, darunter Meisterhaftes von Anthonis van Dyck und Frans Hals. Peter Paul Rubens ist mit dem berühmten Bildnis seiner Tochter Clara Serena (um 1616) vertreten.
Den Abschluss bildet ein Feuerwerk der Biedermeiermalerei. Einige der wichtigsten Maler dieser für Wien und Österreich so typischen Epoche sind mit mehreren intimen und berührenden Darstellungen vertreten, darunter Ferdinand Georg Waldmüllers Kinder im Fenster (1853) oder Friedrich von Amerlings Junges Mädchen (1834).
Skulptur und Plastik der Fürstlich Liechtensteinischen Sammlungen im Nordoratorium
Einen eigenen Schwerpunkt bildet die Ausstellung hochkarätiger Skulpturen aus der Zeit des 15. bis 18. Jahrhunderts im Nordoratorium des Salzburger Doms. Die vier Räume, reich mit weiß-schwarzem frühbarockem Stuck in Ranken-, Putten- und Akanthusblattform geschmückt, bieten einen besonders schönen Rahmen für die ausgestellten Objekte. Der Bogen spannt sich von eleganten Kleinbronzen bis zu hochbarocken Ausformungen des menschlichen Körpers. Hier ist Andrea Mantegnas Marsyas oder Heiliger Sebastian (um 1500) ebenso zu sehen wie die monumentale Arbeit desselben Themas von Adrian de Fries (um 1613/14) oder Massimiliano Soldani-Benzis Bacchus (1695–1703) nach Michelangelos Vorbild. In den weiten und hellen Räumen des Oratoriums können sich die kostbaren Materialien – Bronze in unterschiedlichsten Oberflächen und Patinierungen, Elfenbein, Blei und Marmor – zu einzigartiger Wirkung entfalten.
PARTNER UND SPONSOREN
Möglich wird diese hochkarätige Ausstellung durch die großzügigen Leihgaben der Partner in den Private Art Collections
(Residenzgalerie Salzburg, Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, Hohenbuchau Collection, Fürstlich Schwarzenberg’sche Kunststiftung, Vaduz).
Hauptsponsor der Ausstellung ist die LGT, die internationale Private Banking und Asset Management Gruppe des Fürstenhauses von Liechtenstein,
die in Österreich mit Niederlassungen in Salzburg und Wien vertreten ist.
Die Ausstellung im Nordoratorium wird vom Land Salzburg und der Erzdiözese Salzburg unterstützt.
http://www.liechtensteincollections.at/de/pages/2956.asp
BILD
Heinrich Friedrich Füger (1751–1818)
Erschaffung des Menschen durch Prometheus, 1790
Öl auf Leinwand
LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna
Inv.-Nr. GE 1362