Johann Michael Rottmayr, Triumph der Immaculata © Salzburg Museum/R. Poschacher

Zum zweiten Mal gestaltet das Salzburg Museum eine Ausstellung im Nordoratorium des DomQuartier Salzburg. Nach „Prima Idea“, einer exquisiten Auswahl aus der Sammlung Rossacher, zeigt es nun die verkleinerte Ausstellung „Geste baroque“, die von Oktober 2016 bis Jänner 2017 im Musée du Louvre in Paris zu sehen war.

Verkleinert deswegen, weil fast 50 Prozent der Objekte in Paris Zeichnungen und Grafiken waren, die jetzt auch wieder eine lichtlose Ruhepause brauchen. Verkleinert aber auch, weil nicht alle Leihgaben zur Verfügung stehen – und weil das Nordoratorium etwas weniger Ausstellungsfläche bietet als der, der Ausstellung zugedachte Platz, im Louvre. Aus diesen praktischen und konservatorischen Gründen wurde das Augenmerk auf die drei großen Maler Salzburgs im 18. Jahrhundert und ihre Arbeiten für Salzburg gelegt.  Johann Michael Rottmayr freskierte die Dreifaltigkeitskirche und schuf für die Residenz Fresken und Deckenbilder. Paul Troger wiederum verdanken wir das Fresko in der Kajetanerkirche und etliche Altarbilder. Johann Martin Schmidt, genannt Kremser Schmidt schließlich stand über lange Zeit in den Diensten von St. Peter.

Die Ausstellung zeigt u.a. je zwei großformatige Tafelbilder Rottmayrs und Trogers, die für Ratsstuben gemalt wurden. Dementsprechend „sprechend“ ist ihre Ikonographie, die in der Präsentation entschlüsselt und „lesbar“ gemacht wird. Zudem können die Besucher:innen beobachten, wie Kremser Schmidt das Motiv für das Hochaltarbild der Stiftskirche von St. Peter entwickelte. Hier ist den Kunstsammlungen von St. Peter für Leihgaben zu danken. Zudem können etliche kleinformatige Arbeiten dieses „barocken Dreigestirns“ gezeigt werden, die bislang selten ausgestellt wurden. Eine bildreiche Dokumentation macht die Restaurierung von Rottmayrs „Triumph der Immaculata“ sichtbar – diese konnte nur mit der finanziellen Hilfe durch den Salzburger Museumsverein in Angriff genommen werden. Die Ausstellung soll auch dazu anregen, Troger, Rottmayr und Kremser Schmidt ganz bewusst wieder einmal dort aufzusuchen, wo sie seit Jahrhunderten Salzburgs Bauwerke schmücken.

 

Kuratorin der Ausstellung
Dr. Regina Kaltenbrunner, Sammlungsleiterin Sammlung Rossacher im Salzburg Museum